Montag, 1. Oktober 2007

Geliebte Jane


Am Freitag waren Miri und ich mit Peter im Kino. Er hat uns eingeladen, und ich habe dafür für Popcorn gesorgt.

Wir wussten nicht welcher Film kommt. Wir wussten nur, dass es einer sein wird, der in der nächsten Woche anläuft. Also so was wie ne Vorprämiere, nur, das man nicht weiss, ob man sich den Film auch anschauen würde, wenn man wüsste, was einen erwartet.

Es macht auf jeden Fall immer Spass, den bei jeder dämlichen Vorschau sitzt man wie auf Nadeln (Bitte nicht, den dummen deutschen Film, nein… auch nicht den Horror Film, oder Sissy)

Nach sicherlich 100 Filmen, die ich NIE im Leben anschauen würde, kam dann endlich der Hauptfilm. Und es war „ Geliebte Jane“ der Film über die berühmte englische Schriftstellerin, Jane Austin, die die Welt mit so schrecklich kitschigen Romanen erfreut hat, wie Stolz & Vorurteile oder Sinn und Sinnlichkeit . Und ich bin gestorben !!!! Ich kann solche Filme nicht ausstehen, ich konnte schon Stolz & Vorurteile nicht leiden, und jetzt musste ich mir auch noch das , nicht weniger tragische Leben, dieser Frau ansehen. Es war einfach herrlich, an einer Stelle musste ich mir sogar den Mund zu halten, sonst wäre ich sicher aus dem Kinosaal geworfen worden. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurück halten. Immer wenn diese blöden Menschen, wieder mal alles so falsch machen, und ihre Liebe und ihr Leben einfach so aufgeben, oder nicht den Mut und die Courage haben, zu ihren Gefühlen zu stehen, dann könnte ich flippen. Dann wünsch ich mir jemanden, der mit der Pistole durch die herrlichen irischen Landschaften von 1795 rennt, und dem ein oder anderen einen Kopfschuss verpasst, damit der Film endlich aufhört, oder mal etwas einigermassen realistisches passiert.

Ich kann mir dann einfach nicht mehr helfen, dann ärger ich mich so sehr, über all den Kitsch und all die Romantik im Titel, denn das ist es nicht, was ich unter Liebe verstehen, das ist falsch, alles so falsch und verlogen, so in Schubladen und Kisten, in Regeln und Standards festgefahren.

Das ist keine Liebe, das ist Geheimnistuerei und Verletzungen auf höchstem Niveau, und Lügen.

Und dann gab es nicht mal ein Happy End! Sorry, an alle, die den Film noch sehen wollten, aber das ist kein Film, den ich noch mal anschauen werden. Eine Szene jedoch hat mich beeindruckt. Die Szene , wo Janes Schwester weint, weil ihr Verlobter gestorben ist ( was so vorhersehbar war, das konnte ich schon in der ersten Szene mit den beiden voraussagen), sie weint nämlich richtig, nicht dieses gekünstelte Filmweinen, sie weint , wie wir weinen würden, sie steht auf, unruhig, lässt sich nicht halten, fängt immer wieder an zu schluchzten, ist verwirrt, kann es nicht fassen, und wenn, dann immer nur Stückweise. Ein + für die Weinszene. Auch ein + für zärtliche Kleinigkeiten, die man wahrscheinlich nur mitempfinden kann, wenn man mal so richtig verliebt war/ ist (gell Miri). So ein zärtliches / zögerndes Händeberühren, wenn Jane Austin und Tom Lefroy die Treppe hochgehen, oder , dass sie einfach lachen muss, als er beim Tanz neben ihr auftaucht, obwohl sie in diesem Moment mit jemand anderen Tanz ( jemandem , der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat!!). Doch die Story ist so schlecht, und niederschmetternd, zerreisend und kräftezehrend, wie Stolz und Vorurteile. Es bleibt, ich mag solche Filme nicht, wo das Glück so nah, und doch so fern, durch die Unfähigkeit der Charaktere ihre Liebe zu zeigen, oder zu ihren Gefühlen und Entscheidungen zu stehen !

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